Ausgabe 01/2009

Es ist Traurig aber leider wahr!




Tagebuch eines ungeborenen Kindes

5. OKTOBER:
Heute begann mein Leben. Meine Eltern wissen es noch nicht, aber ich bin schon da. Ich werde ein Mädchen sein — mit brauen Haar und grünen Augen. Alle meine Anlagen sind schon festgelegt, auch dass ich eine Schwäche für Blumen haben werde. 

                                                        19. OKTOBER:                                               Manche sagen, ich sei noch gar keine richtige Person, sondern nur ein Zellklumpen. Aber ich bin eine richtige Person, genauso wie ein kleiner Brotkrümel eben Brot ist. Meine Mutter existiert. Ich auch.

23. OKTOBER:
Jetzt öffnet sich schon mein Mund. Denke nur, in ungefähr einem Jahr werde ich lachen und später sprechen. Ich weiss, was mein erstes Wort sein wird: MAMA, oder vielleicht auch PAPA.


25. OKTOBER:
Mein Herz hat heute zu schlagen begonnen. Von jetzt an wird es für den Rest meines Lebens schlagen, ohne jemals innezuhalten, etwa um auszuruhen. Und nach vielen Jahren wird es einmal ermüden. Es wird stillstehen, und dann werde ich sterben.

2. NOVEMBER:
Jeden Tag wachse ich etwas. Meine Arme und Beine nehmen Gestalt an. Aber es wird noch lange dauern, bis ich mich auf diese kleinen Beine stellen und in die Arme meiner Mutter laufen kann und bis ich mit diesen kleinen Armen Blumen pflücken und meinen Vater umarmen kann.


12. NOVEMBER:
An meinen Händen bilden sich winzige Finger. Wie klein sie sind! Ich werde damit einmal meiner Mutter übers Haar streichen können.


20. NOVEMBER:
Erst heute hat der Arzt meiner Mutter gesagt, dass ich hier unter ihrem Herzen lebe. Oh wie glücklich sie doch sein muss! Bist du glücklich, Mama?

25. NOVEMBER:
Mama und Papa denken sich jetzt wahrscheinlich einen Namen für mich aus. Aber sie wissen ja gar nicht, dass ich ein kleines Mädchen bin. Ich möchte gern Susi oder Maria heissen. Ach, ich bin schon so gross geworden!

29.NOVEMBER:
Ich freue mich schon auf den Tag, wenn ich in den Kindergarten und in die Schule komme. Mama wird bestimmt mit mir zufrieden sein.


10. DEZEMBER:
Mein Haar fängt an zu wachsen. Es ist weich und glänzt so schön. Was für Haare die Mama wohl hat?

13. DEZEMBER:
Ich kann schon bald sehen. Es ist dunkel um mich herum. Wenn Mama mich zur Welt bringt, werde ich lauter Sonnenschein und Blumen sehen. Aber am liebsten möchte ich meine Mama sehen. Wie siehst du wohl aus, Mama?

17. DEZEMBER:
Ich habe schon 2 Geschwister, ich werde mich sicher gut mit ihnen verstehen.

24. DEZEMBER:
Ob Mama wohl die Flüstertöne meines Herzens hört? Manche Kinder kommen etwas kränklich zur Welt. Aber mein Herz ist stark und gesund. Es schlägt so gleichmässig: bum-bum, bum-bum. Mama, du wirst eine gesunde kleine Tochter haben!


26.DEZEMBER:
Vielleicht werde ich ja mal eine gute Tänzerin, oder eine gute Musikantin. Ich werde meine Talente schon entdecken. Mama hilft mir bestimmt dabei.

28. DEZEMBER:
Heute haben mich mein Mutter und mein Vater umbringen lassen.



Ab wann fühlt ein Ungeborenes? Hat ein Ungeborenes nicht auch sein Recht zu Leben?






BRIEF AN MEIN HERRCHEN

Am Morgen bist Du sehr früh aufgestanden und hast die Koffer gepackt. Du nahmst meine Leine, was war ich glücklich!!
Noch ein kleiner Spaziergang vor dem Urlaub! HURRA!!!

Wir fuhren mit dem Wagen und Du hast am Strassenrand angehalten. Die Türe ging auf und Du hast einen Stock geworfen!
Ich lief und lief, bis ich den Stock gefunden und zwischen meinen Zähnen hatte, um ihn Dir zurückzubringen!!


Als ich zurückkam warst Du nicht mehr da!!!
In Panik bin ich in alle Richtungen gelaufen, um Dich zu finden, aber vergebens!
Ich lief Tag für Tag, um Dich zu finden und wurde immer schwächer. Ich hatte Angst und grossen Hunger.

Ein fremder Mann kam und legte mir ein Halsband um und nahm mich mit. Bald befand ich mich in einem Käfig und wartete dort auf Deine Rückkehr...

Aber Du bist nicht gekommen!!! Dann wurde der Käfig geöffnet.
NEIN! Du warst es nicht.

Es war der Mann der mich gefunden hat!
Er brachte mich in einen Raum es roch nach TOD!!
Meine Stunde war gekommen.

Geliebtes Herrchen ich will, Dass Du weisst, dass ich mich trotz des Leidens, das Du mir angetan hast, noch stets an Dein Bild erinnere und falls ich noch einmal auf die Erde zurückkommen könnte, ich würde auf Dich zulaufen,
denn: ICH HATTE DICH LIEB !!!

Dein Hund!!!! 








Massenmord- Rechen?

Ich heiße Moritz, bin 16 Jahre alt und gehe in die 9. Klasse.

Habe keine Freunde. Die aus meiner Klasse lachen mich aus, die ganze Schule macht sich lächerlich über mich.

Kann doch nichts dafür. Bin anders als die, sind anders als ich.


Esse Tinte, esse Farbe, weiß nicht warum, ess es in der Stunde. Seh nicht so gut aus, spreche auch nicht so gut, kann nichts dafür.

Alle ignorieren mich in der Schule, keiner will von mir was wissen.

Möchte mich gerne beweisen, kann es aber nicht. Bin nicht gut in Sport, werde von der Lehrerin in Volleyball bevorzugt, darf die hälfte für den Anschlag vorgehen.

Bin nicht schnell beim Rennen.

Alle flüstern sie hinter mir, machen sich lustig über mich, weil ich anders bin, mich anders verhalte.

Ja- habe eine kleine Behinderung. Ihr lacht - manche fragen - ich antworte nicht. Schäm mich. Ihr macht euch ja doch lustig.

Bin schwach. Ihr hänselt mich in den Pausen, ich stehe da, schaue auf dem Boden, sage nichts - mache nichts. Ihr schubst mich- ich falle - meine Brille ist kaputt.

Traurig sitze ich die letzten zwei Stunden da - in meinen Lieblingsfächern Mathe und Physik.

Ihr seit nicht gut darin- könnte euch helfen- aber ihr seht nur von mir ab.

Habe nie Freunde gehabt. Ab und zu redet Theo mit mir, aber nur selten.

Laufe nach der Schule mein Weg entlang - ihr verfolgt mich - habe Angst- kann mich doch nicht wehren - bin schwach.

Ihr reißt mich zu Boden, ich weine. Ihr lacht - die Erwachsenen laufen nur vorbei- helfen nicht. Habe Angst- helft mir.

Ihr rennt weg- ich blute- lasst mich mit Schmerzen liegen.

Gehe nach Hause. Ist keiner da. Habe nur Papa.

Papa ist nie da, trinkt nur, ist unterwegs, bin egal.

Sitze nun am Tisch, sitze da, schau mir die Nachrichten an.

,,Massenmord: Ein 17 Jähriger betrat bewaffnet seine ehmalige Schule- wollte sich rechen an seine Mitschüler- brachte sich selber um."

Mein Kopf ist leer, sitze da, habe selber Schmerzen- blute immer noch.

Gehe wieder zur Schule.

Ihr seit nicht anders - quällt mich -

Lese tage später in der Zeitung: ,,Nachfolger: 15 Jähriger macht Massenmord- 18 Schüler müssen sterben ,4 sind schwerverletzt, 1 Leher tot."

Mir kommen Tränen in die Augen.

Rechen? Soll ich mich so rechen? Keiner hilft. Habe keinen. Soll ich zum Massenmörder werden, ihnen zeigen welche Qual sie mir gaben?

Hat kein Sinn - versteht mich keiner- keiner hilft- bin egal.

Möchte sterben. Helft mir.





Schaut nicht weg und helft Menschen und Tieren die in Not sind!!